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Jozef Israels

Jozef Israels
Groningen 1824 - 1911 Den Haag
Warten auf die Rückkehr

Öl/Lwd, 36 x 54 cm, sign.
Ruhendes Mädchen, Öl/Lwd, 64 x 41 cm, sign.

Literatur: Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 19. Jhdts, Muther: Geschichte der Malerei (1920), Mayers Konversationslexikon (1890), Bötticher: Malerwerke des 19. Jhdts, Max Liebermann: Jozef Israels, Irving Stone: Vincent van Gogh (1989), Walther: Malerei des Impressionismus 1860-1920, Darmstaedter: Künstlerlexikon (1986), de Gruyter: De Haagse School, Dekkers: Jozef Israels, Jewish Historical Museum Groningen (1999), Het Rijksmuseum en de Nederlandse schilderkunst in de 19de eeuw (1993), Der weite Blick: Landschaften der Haager Schule aus dem Rijksmuseum,

Der holländische Maler und Grafiker Jozef Israels stammt aus einer jüdischen Familie, wurde religiös erzogen und sollte Rabbiner werden. Das früh begonnene Talmudstudium hat einen starken Einfluß auf seine geistige Entwicklung gehabt. In jungen Jahren erhielt er Privatunterricht bei J.J.G. van Wicheren und C.B.Buys an der Zeichenakademie Minerva in Groningen. 1840 Lehre beim Amsterdamer Portrait und Historienmaler Jan Adam Kruseman. Nebenbei Besuch der Akademie unter Jan Willem Pieneman. 1845 geht er nach Paris wo er im Atelier Picot das Malen romantischer Historienbilder lernt und an der Academie des Beaux-Arts bei Pradier, Vernet und Delaroche studiert. Zwei Jahre später kehrt der Künstler nach Amsterdam zurück. Der erste Durchbruch in der Heimat erlangt er mit den Gemälden "Meditation" (1850) und "Adagio con espressione" (1851). Als einer von wenigen holländischen Künstlern erfüllt er das damalige Verlangen nach fesselnder Darstellung der großen "Historie". Nach kurzem Aufenthalt in Düsseldorf wendet er sich verstärkt den Themen aus der vaterländischen Geschichte zu, die er mit historischer Sachlichkeit darstellt und in denen er das Psychische stark herausarbeitet. 1853 reist Israels erneut nach Paris und Barbizon. Gesundheitliche Gründe veranlassen ihn 1855 zum Aufenthalt im Badeort Zandvoort. Dort fertigt er zahlreiche Skizzen an und legt Kompositionen fest, die ihm fast für sein gesamtes weiteres Schaffen genügen sollen und die ihn berühmt machen. Seine Motive entnimmt er von nun an fast ausschließlich dem Leben der Fischer und Landarbeiter. 1871 lässt Israels sich in Den Haag nieder wo er bis zu seinem Tode bleibt. Bis 1885 unterrichtet er seinen Sohn Isaac Israels, der später zusammen mit George Hendrik Breitner unter dem Namen "Amsterdamer Impressionisten" bekannt wird. Jozef Israels zählt mit zu den bedeutendsten holländischen Malern des 19. Jahrhunderts, einer der wichtigsten Maler der Haager Schule und der populärste Künstler seiner Zeit in seiner Heimat. Die Ungleichmäßigkeit siener Arbeitsweise, die Nachlässigkeit bei vielen auf Bestellung gemalten Werken haben den Ruf seiner Künstlerschaft allerdings schwer beeinträchtigt. In seinen vielen guten Werken aber überragt er durch Universalität, Tiefe der Empfindung und Großartigkeit der Auffassung alle seine holländische Zeitgenossen und nimmt eine besondere Stellung in der europäischen Malerei seiner Zeit ein. Das eigentlich Thema seiner Kunst sind die Äußerungen menschlichen Seelenlebens. Diese dem Wesen der holländischen Malerei im allgemeinen ferner liegende Seite der Kunst Israels verhinderte es, daß er den Einfluß auf die Kunst seiner Zeit ausgeübt hat, den man nach seiner Bedeutung erwarten sollte. Er hat keine direkten Schüler gehabt, doch hat seine Kunst seit ca. 1860 bis ca. 1880 anregend auf eine größere Schar jüngerer Künstler gewirkt. Seine direkte Einwirkung ist am deutlichsten spürbar bei Vincent van Gogh, der in seinen Briefen nicht nur mit größtem Lob von der Kunst Israels spricht, sondern dessen Werke auch zeigen, wie sehr er Israels bewunderte. Van Gogh ist in gewissem Sinne als der geistige Erbe Israels zu betrachten, insofern er der einzige ist, der wie Israels in der Schilderung seelischer Vorgänge das eigentliche Thema seiner Kunst sah. Einige Bilder van Goghs aus seiner holländischen Periode gehen unmittelbar auf Anregungen Israels zurück. Von ausländischen Meistern hat vor allem  Max Liebermann, mit dem ihm eine intensive Freundschaft verbindet, sich merkbar durch Israels beeinflussen lassen. Liebermann hat über Jozef Israels 1901 bei Bruno Cassirer in Berlin ein kleines Büchlein publiziert, welches Leben und Kunst des großen Meisters auf wunderbare Art und Weise widergibt. Heute sind Jozef Israels Werke in vielen, auch in ganz großen Kunstmuseen der Welt vertreten wie z.B. im Rijksmuseum Amsterdam, Van Gogh Museum Amsterdam, Museum Singer in Laren, National Gallery in London,  The Art Institute of Chicago, Montreal Museum of Fine Arts, The Israel Museum Jerusalem. Viele holländische Städte haben dem Künstler Straßen gewidmet.

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