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historisch relevante ausstellungen die sammlung betreffend

Orient & Okzident, Österreichische Künstler auf Reisen
Wien, Unteres Belvedere, Orangerie

29.06.2012 - 14.10.2012

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http://www.bilderreisen.at/ausstellungen/orient-wien.php

Das Untere Belvedere zeigt in der Ausstellung „Orient und Okzident” 116 Werke von 37 österreichischen Künstlern aus dem 19. Jahrhundert und führt von der Ungarischen Tiefebene bis in die Tiefen des Indischen Ozeans.
Reisemalerei ist ein Teilgebiet der Landschaftsmalerei einerseits und der Expeditionsmalerei andererseits. Technisch kann man sie als Vorläufer der Reise- und Expeditionsfotgrafie sehen, die ab der Mitte des 19. Jahrhunders aufkommt. So waren etwa auf der Weltumsegelung der „Novara” sowohl der Kunstmaler  Joseph Selleny (1824-1875)   wie auch die beiden Wissenschaftler Ferdinand von Hochstetter und Karl von Scherzer an Bord, die sich mit Fotografie befassten. Selleny,  der für die bildmäßige Dokumentation der Expedition zuständig war (und auch in dieser Ausstellung zu sehen ist), fertigte etwa 2000 Illustrationen an, Scherzer legte eine in fünf Gruppen gegliederte Fotosammlung an.

Auf der Suche nach neuen künstlerischen Herausforderungen und originellen Motiven brachen zahlreiche österreichische Künstler des 19. Jahrhunderts in ferne Länder auf, um Landschaften in der glühenden Sonne oder in vielfältigen Zwischenstimmungen der Witterung, sowie farbenprächtige Märkte festzuhalten. Ausgehend von Ungarn wird der Besucher auf eine visuelle Reise in sieben Stationen über den Balkan, die dalmatinische Küste, Griechenland, Konstantinopel, das Heilige Land und Ägypten bis nach Indien und Sri Lanka geleitet.

Die Künstler waren üblicher­weise auf die Gunst von Mäzenen oder Auftraggebern angewiesen. Beinahe jeder in der Ausstellung vertretene Reisemaler war mit Unter­stützung eines wohlmeinenden Förderers unterwegs: Carl Agricola war gemeinsam mit Fürst Dietrichstein zur Zeit des Befreiungskampfes in Griechen­land (1829), Leander Russ begleitete Anton von Prokesch-Osten auf seiner ersten Reise in den Orient (1833), Thomas Ender reiste mit Erzherzog Johann von Odessa durch das Schwarze Meer nach Konstantinopel und Griechenland (1837), Hermann von Königsbrun war gemeinsam mit Franz von Friedau auf Ceylon (1853/54), zur selben Zeit war Bernhard Fiedler im Auftrag des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. in der Levante von Kleinasien bis nach Ägypten unterwegs (1853/54), Karl Ludwig Libay war von Josef Graf Breunner nach Ägypten eingeladen worden (1855/56), Josef Selleny dokumentierte als offizieller Reisemaler der „Novara” die verschiedenen Stationen der Weltumsegelung (1867–1869), Julius von Blaas war mit Josef von Doblhoff-Dier auf Weltreise (1873/74), Rudolf Swoboda durchwanderte Indien im Auftrag von Queen Victoria (1879), Franz Xaver Pausinger zeichnete die Erlebnisse von Kronprinz Rudolf auf seiner Ägyptenreise (1881). Rudolf von Alt oder Emil Jakob Schindler unternahmen Studienreisen an die dalmatinische Küste,  August von Pettenkofen, Otto von Thoren und Johann Gualbert Raffalt suchten neue Impulse im benachbarten Ungarn.

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Verloren zwischen Wien und Prag  
Der Landschaftsmaler Adolf Chwala
Prag, Nationalgalerie

17.09.2011 - 31.12.2011

http://www.radio.cz/de/rubrik/kultur/verloren-zwischen-prag-und-wien-landschaftsmaler-adolf-chwala

Hohe Berge und tiefe Seen, Fluss- oder Seeufer mit Booten, düster-bedrohliche Wolken, farbige Lichtspiele oder der Mondschein. Das sind typische Motive die das Werk von  Adolf Chwala  charakterisieren.

Adolf Chwala  war ein Repräsentant der böhmischen Romantik, er gehört zur Künstlergeneration, die in der Landschaftsmalereischule von Maxmilian Haushofer herangewachsen ist. Seine Kommilitonen waren die bedeutendsten tschechischen romantischen Landschaftsmaler wie etwa Kosárek, Havránek, Kirnig, Stephan und Riedel. Chwala  ist ein Vertreter der Spätromantik, bei dem aber bereits auch großer Sinn für die Realität zu spüren ist. Seine Spätwerke sind eher realistische Landschaftsaufnahmen, die aber immer künstlerisch komponiert oder umgestaltet sind, damit die Landschaft ausgewogen, harmonisch und malerisch wirkt.“ Mit diesen Worten veranschaulicht die Kunsthistorikerin Šárka Leubnerová das Werk von Adolf Chwala.  Gerade dieser Mitarbeiterin der Prager Nationalgalerie verdankt man die Wiederentdeckung und Würdigung des bedeutenden Landschaftsmalers des 19. Jahrhunderts.

Weltklasse
Die Düsseldorfer Malerschule
1819 - 1918
Düsseldorf, Museum Kunstpalast

21.09.2011 - 31.12.2011

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https://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article13620484/Die-Duesseldorfer-Malerschule-ist-Weltklasse.html

 

 

Den internationalen Einfluss der Düsseldorfer Malerschule auf Europa, Russland und die USA im 19. Jahrhundert würdigt eine umfangreiche Ausstellung in Düsseldorf. Unter dem Titel "Weltklasse. Die Düsseldorfer Malerschule 1819-1918" präsentiert das Museum Kunstpalast ab Samstag rund 400 Werke vom monumentalen Historiengemälde über romantische Landschaftsmalerei bis zum Aufbruch in die Moderne.

Künstler aus allen Teilen der Welt zog es an den Rhein, unter ihnen Skandinavier, der deutschstämmige Amerikaner Emanuel Leutze, der Schweizer Arnold Böcklin und der Russe Iwan Schischkin. Ein Schüler kam sogar aus Persien.

Mit ihrer Historien-, Landschafts- und Genremalerei machte die Malerschule Düsseldorf über Generationen zu einer internationalen Kunstmetropole. Die ausgebildeten Künstler gründeten wiederum Schulen in Weimar und Karlsruhe, sagte die Leiterin der Gemäldegalerie, Bettina Baumgärtel.

Die Überblickschau beginnt mit Bildern, die die Künstler beim Aufbau ihrer Ausstellungen in den neuen Galerien zeigen oder bei Freizeitvergnügen wie dem Vogelschießen. Gerne stellten die Künstler auch Werke in Gemeinschaftsarbeit her.

Die Schau ist weit von einer Verherrlichung der Malerschule entfernt, sondern geht durchaus kritisch mit ihr um. So hatten Kritiker von der "Seelenmalerei" der Düsseldorfer Künstler mit ihren ewigen "Trauerbildern" irgendwann genug und forderten mehr Aktion. "Wir sind es leid, die Schatten von Schatten zu betrachten", schrieb die "Rheinische Zeitung" und mokierte sich über "fade Madonnen".

Aktionsreicher waren die Gemälde Leutzes. Sein berühmtestes Werk, das Ölgemälde "Washington überquert den Delaware" (1850), hat das New Yorker Metropolitan Museum leider nicht herausgerückt, "weil es eine Nationalikone ist", sagte Baumgärtel. Und: "Das passt gar nicht mehr durch die Tür." So können die Besucher nur an einem Stahlstich studieren, dass die Landschaft im Hintergrund des reißenden Delaware wohl das Rheinufer bei Düsseldorf darstellt.

Berühmt war die Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Malerschule. Wälder mit knorrigen Bäumen, Burgen am Rhein, Wasserfälle, die Schweizer Alpen, Italien waren die Ziele der Wanderkünstler wie Johann Wilhelm Schirmer.

Fast hätten die Düsseldorfer aber den Aufbruch in die Moderne verpasst. Nationale Strömungen nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 verhinderten zunächst eine Erneuerung. Unter Akademiedirektor   Eugène Dücker  kam aber frischer Wind in die Schule, die düsteren Töne wichen lichten Farben, der Impressionismus erreichte auch den Rhein.

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Joseph Führich
Von Kratzau nach Wien
Prag, Nationalgalerie

19.06.2014 - 14.09.2014

http://www.oekfprag.at/bildende-kunst/joseph-fuhrich-von-kratzau-nach-wien-2014-06-19/

 

Die Ausstellung ist dem Maler Joseph Führich (1800-1876)  gewidmet, der zu den großen Historienmalern bzw. Malern religiöser Kunst des 19. Jahrhunderts zählt. 1800 in Böhmen geboren, ist er in Tschechien beinahe vergessen. In Österreich, das zu seiner zweiten Heimat wurde, erlangte er große Bekanntheit und erhielt eine Reihe von Auszeichnungen. Er war Professor der Wiener Akademie der bildenden Künste und wurde sogar in den Adelsstand erhoben.

Diese monographische Ausstellung bringt den Besuchern das Leben und Wirken des Malers näher und beleuchtet die Entwicklungsperioden im historischen Zeitkontext (Nazarenismus, monumentale Malerei, radikaler Romantismus) und seine Bedeutung für die Malerei des 19. Jahrhunderts.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit der Regionalgalerie Reichenberg und der Nationalgalerie Prag mit finanzieller Unterstützung des ÖKF Prag. Fachliche Vorbereitung leistete das Institut für Kunstgeschichte der Tschechischen Akademie der Wissenschaften.

Landschaftsmalerei
von Waldmüller bis Thöny 
Aus der Sammlung
Graz, Neue Galerie am Joanneum

19.06.2014 - 14.09.2014

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https://www.museum-joanneum.at/neue-galerie-graz/ausstellungen/ausstellungen/events/event/4743/landschaftsmalerei-von-waldmueller-bis-thoeny

Die Auswahl an Landschaftsmalerei von ca. 1800 bis 1950 aus der Sammlung der Neuen Galerie bietet keine Stilgeschichte dieser Gattung im Überblick. Sie betrachtet den Begriff „Landschaft“ in einem weiteren Sinn - es geht um mehr als um die Darstellung der äußeren Realität im Bild. „Landschaft“ wird hier als Konstrukt verstanden, das aus den Wechselwirkungen zwischen der Welt und den darin lebenden Menschen entsteht. Diese formen sich durch ihre Wahrnehmung, ihre Affekte, Interessen, Vorstellungen, Forschungen und Nutzungen im kulturellen Prozess verschiedenste Bilder von ihrer Welt. Diese Bilder wirken dann wiederum auf die Realität zurück bzw. konstruieren sie überhaupt erst.

 

Die Abfolge der Gemälde folgt prinzipiell der Chronologie, sie formen aber auch Gruppen, um so bestimmte Bildmuster erkennbar werden zu lassen. Der Weg führt von den idealen Landschaften um 1800 über die realistischeren der Jahrhundertmitte, aus denen die touristische Erschließung der Landschaft sichtbar wird, - beispielsweise sei hier Leopold Heinrich Vöscher  angeführt, - zu bewegten Landschaften, die Wetterphänomene thematisieren. In fernen Ländern entstandene Gemälde geben Zeugnis von den neuen Reisemöglichkeiten des Industriezeitalters, während das Jahrhundertende nah gesehene, intime Landschaftsausschnitte bevorzugt. Schließlich stellt uns Wilhelm Thöny in seinem verdichtenden, abstrahierenden Stil Sehnsuchtslandschaften wie die französische Provence, aber auch moderne Großstädte wie Paris oder New York vor Augen.

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Sisis Schloss der Träume - Die Hermesvilla
und ihre Geschichte
Wien, Lainzer Tiergarten

Daueraustellung

http://www.wienmuseum.at/de/standorte/hermesvilla.html

 

Inmitten des ehemaligen kaiserlichen Jagdgebietes Lainzer Tiergarten liegt idyllisch eingebettet das "Schloss der Träume", wie Kaiserin Elisabeth ihre Villa einmal nannte. Kaiser Franz Joseph machte sie ihr zum Geschenk, in der Hoffnung, seine reisefreudige Frau damit öfter in Wien halten zu können. In fünfjähriger Bauzeit schuf der bekannte Ringstraßen-Architekt Carl von Hasenauer diesen für viele romantische Landhäuser des Großbürgertums beispielgebenden Bau. Ihren Namen gab der Villa die im Garten stehende Statue "Hermes als Wächter".

Wie ein Kaiserpaar privat wohnt?

Das zeigt eine eindrucksvolle Schau zur Geschichte des Hauses im ersten Stock: Fotos, Pläne und Dokumente, vor allem die erhaltenen Teile der originalen Einrichtung sowie viele persönliche Gegenstände aus dem Besitz des Kaiserpaares vermitteln kaiserliches Wohngefühl abseits der höfischen Repräsentation. Sensationell auch das Schlafzimmer der Kaiserin: Das riesige Prunkbett stammt noch aus der Zeit Maria Theresias. Die Wandmalereien nach Motiven aus Shakespeares "Sommernachtstraum" wurden nach Entwürfen von Hans Makart ausgeführt.

Renommierte Künstler des Historismus wie  Franz Matsch Hugo Charlemont,  Georg und Gustav Klimt gestalteten das kaiserliche Privatgemach. Ihre gymnastischen Übungen absolvierte die körperbewusste Sisi in dem ähnlich farbintensiv gestalteten Turnzimmer.

Nirgends sonst lassen sich in Wien Kunst-, Kultur- und Naturgenuss so unmittelbar verbinden!

Über die wechselvolle Geschichte des Hauses informiert die Ausstellung "Sisis Schloss der Träume - Die Hermesvilla und ihre Geschichte". 

Vom Realismus zum Impressionismus Werke von Carlos Grethe (1864-1913)
Wertheim, Schlösschen im Hofgarten

Juli - November 2009

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http://www.portalkunstgeschichte.de/meldung/vom-realismus-zum-impressionismus-werke-von-carlos-grethe-1864-1913-schloesschen-im-hofgarten-wertheim-bis-11-november-2706.html


Das Museum zeigt eine mehr als 70 Werke umfassende Retrospektive des Malers und Graphikers  Carlos Grethe (1864-1913),   vorwiegend aus Privatbesitz. Entstanden ist das Ausstellungsprojekt aus der letztjährigen Schau „Max Liebermann und norddeutsche Mitglieder der Berliner Secession“, die in Wertheim und Flensburg gezeigt wurde und bei der auch im Norden entstandene Arbeiten Grethes vertreten waren. Die im Schlösschen gezeigten Sonderausstellungen verstehen sich als Ergänzung zur Dauerausstellung mit Werken der Berliner Secession aus der Stiftung Wolfgang Schuller.

 

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Curt Herrmann
Vom Wesen der Schönheit. Vom Wesen der Harmonie.
Kunsthaus Avantgarde Apolda

Juni - August 2013

http://www.tlz.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Apoldaer-Kunsthaus-zeigt-Gemaelde-von-Curt-Hermann-445084815

Das Apoldaer Kunsthaus Avantgarde zeigt impressionistische und pointillistische Kunstwerke des fast vergessenen Malervisionärs  Curt Herrmann

 

Der alte Mahnruf Rousseaus; Zurück zur Natur!, ertönt in der Kunst von neuem. Ich habe das längst erwartet und schließe mich freudig den Rufern in dem neuen Kampfe an. Die moderne Kunstbestrebung, die so viel Wertvolles gezeigt hat und noch mehr erwarten ließ, fängt an, das lebendige Stilgefühl zu verlieren und in einen öden Formalismus auszuarten." Als  Curt Herrmann  1922 diese Zeilen zu Papier brachte, hatte er darin "sein" Pretzfeld vor Augen. Die weiten Landschaften und das abgelegene Schloss, welches durch die Heirat mit der fast 19 Jahre jüngeren Kunststudentin Sophie Herz im Jahr 1897 an ihn fiel.

Die Ausstellung zeigt über 70 Gemälde, Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen der Jahre 1872 bis 1924. "Curt Herrmann   ist ein fast vergessener Meister", weiß Mück. Nun solle ihm endlich die Ehre zuteil werden, die schon Van de Velde 1929 forderte. Ihm solle "der Ehrenplatz gesichert werden, der ihm mit vollstem Recht gebührt".

Der freie weite Horizont
Die Weltumseglung der Novara
und Maximilians mexikanischer Traum
Landesmuseum Schloß Tirol

10.7. - 14.11.2004

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http://www.tessmann.it/de/unsere-sammlungen/tirolensien/665--der-freie-weite-horizont-die-weltumseglung-der-novara-und-maximilians-mexikanischer-traum-eine-ausstellung-des-landesmuseums-schloss-tirol-10-7-14-11-2004.html

Die österreichische Fregatte Novara sollte auf ihrer Weltumsegelung in den Jahren 1857-59, nach dem Vorbild der Weltreisen von James Cook, das Prestige der k.k. Marine auf den Weltmeeren heben. Das ehrgeizige Unternehmen war vor allem als große Forschungsreise gedacht, an welcher Volks- und Länderkundler, Geologen, Zoologen, Botaniker und sogar ein Landschaftsgärtner teilnahmen. Die Geschichte der Novara weist einige Verbindungen zu Land und Schloss Tirol auf, so besuchte der Initiator der Reise, Erzherzog Ferdinand Max, vor seinem zweiten, fatalen Mexiko-Abenteuer Meran und Schloss Tirol. Schwerpunkt der Ausstellung sind die Stationen der Weltumsegelung mit Aquarellen und Zeichnungen, volks- und länderkundlichen Reisebeschreibungen und vor allem mit den mitgebrachten ethnografischen Objekten und botanischen und zoologischen Präparaten. Eingeflochten sind Exkurse zu weit gereisten Tirolern wie Balthasar Springer, der 1505/06 in Indien war, P. Martino Martini, der im 17. Jh. Hongkong besucht hat, oder die Kolonie von Tirolern in Pozuzo (Peru).   Die Ausstellung zeigt Erinnerungsstücke an die Reise der Novara, viele Bilddokumente von  Josef Selleny,  dem Expeditionsmaler, der in Gries bei Bozen begraben liegt, zoologische und botanische Präparate sowie ethnologische Stücke, die von den mitgereisten Wissenschaftlern nach Europa gebracht wurden, erzählt von anderen weitgereisten Tirolern und, nicht zuletzt, auch von Maximilians schicksalsträchtigem Aufenthalt in Meran und dem tragischen Ausgang seines mexikanischen Abenteuers.

 

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Arnold Clementschitsch
1887-1970
Museum Moderne Kunst Klagenfurt

August - September 2016

http://www.kaernten.at/kultur/de/event/detail/95486308180320003

 

Arnold Clementschitsch (1887-1970)  studiert ab 1909 an den Akademien der bildenden Künste in Wien und ab 1911 in München, wo er mit der Avantgarde-Bewegung "Der Blaue Reiter" in Kontakt kommt. 1913 heiratet er die Münchner Malerin Maria Bauernschmidt, im selben Jahr wird das einzige Kind, Arnold, geboren. 1915-18 befindet sich Clementschitsch  im Kriegsdienst; danach pendelt er zwischen den Wohnsitzen am Ossiacher See und Wien. Es entstehen prägende Freundschaften mit den Malern Herbert Boeckl und Felix Esterl, später mit dem Schriftsteller Michael Guttenbrunner. Clementschitsch  fällt bereits 1920 bei seiner ersten Kollektive in der Wiener Secession mit einzigartigen Straßenbildern auf, 1928 ist er in Barcelona bei der Weltausstellung vertreten und 1932 auf der Biennale in Venedig. Nach dem Zweiten Weltkrieg zählt der Maler zu den Mitbegründern des Kärntner Landesinstitutes für bildende Kunst, das er bis 1947 leitet. Zu seinen Schülern gehören u. a. Kurt Schmidt und Hans Staudacher. Der Künstler ist Träger des Großen österreichischen Staatspreises und auch als Verfasser literarischer Bücher und Schriften bekannt. Sein umfangreiches bildnerisches Oeuvre, das sich über sechs Jahrzehnte entwickelt hat, gliedert sich in Porträts, Akte, Landschaften, Straßenszenen und Pferdebilder, die auch in der Ausstellung vertreten sind.
Arnold Clementschitsch  nimmt als Maler im österreichischen Kontext die Position eines Einzelgängers ein. Sein künstlerisches Werk, in dem er gezielt Elemente des Impressionismus oder Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit variiert, weist ihn als durchaus zeitgemäß aus.
Auf Basis der Dissertation von Leonore Lukeschitsch und in Kooperation mit dem Museum des Nötscher Kreises (wo eine korrespondierende Ausstellung gezeigt wird) sowie umfangreicher neuer Recherchen und Archivmaterialien wurde ein wissenschaftliches Werkverzeichnis erstellt, das um die 900 malerische Arbeiten dokumentiert. Dieses erscheint in einem ausstellungsbegleitenden monografischen Buch.

Der Maler Willy Eisenschitz - Aspekte eines Gesamtwerkes und seiner Neubewertung
Museum Lentos, Linz

Mai - August 1999

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http://www.lentos.at/ng/exhibition/eisenschitz/index.html

Es zählt zu den wichtigsten Aufgaben von Museen, bedeutende kunstgeschichtliche Leistungen und Zusammenhänge sichtbar zu machen, Zäsuren und Schwerpunkte zu setzen und auf diese Weise im Rahmen einer um Objektivität bemühten retrospektiven Betrachtung fallweise auch Neubewertungen künstlerischer Gesamtwerke vorzunehmen. Dadurch bedingt erreichen oft unterschätzte oder bis dato zu wenig bekannte Künstler die längst fällige, angemessene Wertschätzung.

Im Falle des österreichisch-französischen Malers Willy   
Eisenschitz (1889-1974),   den die Neue Galerie der Stadt Linz als erstes österreichisches Museum mit einer größeren Retrospektive vorstellt, gibt es gleich mehrere Gründe für eine umfassende Zurkenntnisnahme im erwähnten Sinn. Auswahl und Werküberblick der Linzer Ausstellung lassen sich als repräsentativ einstufen. Sie reichen aus, ein weitverstreutes, großes Gesamtwerk seriös beurteilen zu können, das nach neuestem Wissenstand etwa 1500 Gemälde und annähernd 800 Arbeiten auf Papier umfasst.

Willy Eisenschitz,  der den größten Teil seines Lebens in Frankreich verbrachte, mit einer französischen Künstlerkollegin verheiratet (Claire Bertrand) und sich in seiner Malerei auch deutlich der französischen Moderne beginnend mit Cézanne und den Fauves verpflichtet fühlte, ist für ein breites österreichisches Kunstpublikum nach wie vor ein Unbekannter. Daran konnten auch nur bedingt die zuletzt beobachteten, durchaus berechtigten Bemühungen österreichischer Galerien und Kunsthändler etwas ändern, die Eisenschitz mit Erfolg in Ausstellungen und bei Messen plazierten und seinen Werken inzwischen einen beachtlichen Marktanteil sicherten.
 

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Gerhart Frankl - Rastlos Meisterweke im Fokus
Museum Belvedere Wien

November 2015  - April 2016

https://www.belvedere.at/gerhart_frankl_rastlos

In der dreizehnten Meisterwerke im Fokus-Ausstellung widmet sich das Belvedere dem Wiener Künstler  Gerhart Frankl (1901–1965),  der wie sein Vorbild Paul Cézanne etwas Bleibendes, etwas von Bedeutung schaffen wollte. So schrieb  Frankl  1925 an seine spätere Ehefrau: „Ich will kein ‚berühmter‘ Mann sein. […] Wohl aber will ich ein wahrhaft großer Mensch sein. Ganz und gar verantwortlich. Das ist das Wesentliche. […] Ich will kein Feuerwerk sein, wohl aber jeden Augenblick mit meinem Gewissen ‚à jour‘ sein.“ Obwohl Autodidakt und nur kurz – von 1920 bis 1922 während der Sommermonate – Schüler Anton Koligs in Nötsch, schuf er ein ungemein abwechslungsreiches und spannendes Œuvre, durchsetzt mit stilistischen und thematischen Sprüngen. Die immaterielle Darstellung der Alpen in den späten Schaffensjahren zählt zu seinen künstlerischen Höhepunkten. Vom 18. November 2015 bis 3. April 2016 fokussiert die Ausstellung Gerhart Frankl   –  Rastlos im Oberen Belvedere auf Aspekte der Entwicklung in seiner Landschaftsdarstellung hin zu den formauflösenden Bergphantasien. Seine enge Beziehung zum Belvedere – das Ehepaar  Frankl  wohnte nach der Rückkehr aus dem Londoner Exil ab 1947 im Unteren Belvedere, und  Gerhart Frankl  war in der Restaurierwerkstatt des Hauses tätig – ist ebenfalls Thema der Schau. Frankls Auseinandersetzung mit dem barocken Areal rund um die beiden Schlösser sowie dem Blick über Wien fand in einer Werkserie, die in den Jahren 1947 bis 1949 entstand, ihren künstlerischen Niederschlag.
 
Besonderen Anlass zu dieser Ausstellung gibt u. a. das umfangreiche Konvolut von Werken  Gerhart Frankls,  das durch das Legat des Sammlers Peter Parzer 2012 dem Belvedere übergeben wurde. Peter Parzer interessierte sich schon zu Studienzeiten für das Werk von  Gerhart Frankl.

Ernst Kolbe - ein  Impressionist aus Westpreußen
Westpreußisches Landesmuseum, Münster

Sommer 2015  

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http://kulturportal-west-ost.eu/ernst-kolbe-ein-impressionist-aus-westpreusen

Eine der wichtigsten Aufgaben des Westpreußischen Landesmuseums besteht seit seiner Gründung 1975 darin, bedeutende Persönlichkeiten, die das Land am Unterlauf der Weichsel hervorgebracht hat,  in Form von Ausstellungen und Publikationen bzw. Ausstellungskatalogen in Erinnerung zu rufen. So hat das Westpreußische Landesmuseum in der Vergangenheit dem breiten Publikum in Deutschland und Polen solche Persönlichkeiten vorgestellt wie zum Beispiel den Grafiker und Maler Daniel Chodowiecki (Danzig 1726-1952 Berlin), den Politiker und ersten Vorsitzenden der SPD nach 1945 Kurt Schumacher (Kulm 1895-1952 Bonn) oder den Schauspieler Klaus Kinski (Zoppot 1926-1991 Lagunitas).

Mit der vorliegenden Publikation soll der in der heutigen Kunstgeschichte völlig in Vergessenheit geratene, bedeutende Maler und Grafiker aus Westpreußen  Ernst Kolbe (Marienwerder  1876-1945 Rathenow) gewürdigt werden. Ernst Kolbe,  dessen Werk dem deutschen Impressionismus zuzurechnen ist, gehörte in den ersten 30 Jahren des 20. Jahrhunderts zu den anerkannten Künstlern in Deutschland, über den aber bisher keine einzige Publikation veröffentlicht wurde und der in Büchern und Ausstellungskatalogen über den deutschen Impressionismus bedauerlicherweise nicht berücksichtigt wird.

Ernst Kolbe  war als selbstständiger Künstler nach dem Studium in Dresden von 1906 bis 1943 in Berlin-Steglitz tätig. Er wurde nicht nur durch die nationalsozialistische Kulturpolitik, sondern auch durch Kriegsereignisse existenziell betroffen. Über sechzig Jahre nach seinem Tod bleiben viele Fragen bezüglich seiner Vita und seines Oeuvres trotz intensiver Recherchen ungeklärt.

Das Westpreußische Landesmuseum hat als einziges Museum in Deutschland in den vergangenen 35 Jahren 48 Werke, Ölgemälde und Ölskizzen, des Künstlers erworben, die nahezu sein ganzes künstlerisches Schaffen dokumentieren. Sie geben keinen vollständigen, aber einen derzeit möglichen Überblick über sein Leben und sein Werk.

 

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Unter freiem Himmel - Die Schule von Barbizon und ihre Wirkung auf die österreichische Landschaftsmalerei
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum

Juni - September 2000  

https://www.museum-joanneum.at/neue-galerie-graz/ausstellungen/ausstellungen/events/event/2117/unter-freiem-himmel

Mit der Sammlung des aus Graz gebürtigen Arztes Dr. Rudolf Polheim erhält die Neue Galerie Graz zweiundvierzig Werke der "Schule von Barbizon" als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Die Sammlung enthält Gemälde und Grafiken so bedeutender Künstler wie Camille Corot, Gustave Courbet, Charles-Francois Daubigny, Narcisse Diaz, Charles Jacque, Jean-Francois Millet, Theodore Rousseau, Constant Troyon und Felix Ziem.
Um 1830 wagten diese Künstler einen revolutionären Schritt. Sie beschlossen, ihre Landschaftsbilder entgegen der akademischen Tradition nicht mehr im Atelier, sondern in unmittelbarer Auseinandersetzung mit der Natur, direkt vor Ort zu malen. Die idealen Bedingungen dafür fanden sie unweit von Paris im Wald von Fontainebleau und dem Dorf Barbizon.

 

In der Arbeit unter freiem Himmel formten diese Künstler in der realistischen Wiedergabe schlichter Naturausschnitte und einem speziellen Sensorium für Licht- und Stimmungswerte einen neuen Typus der Landschaftsmalerei, das "paysage intime". Die Werke der "Schule von Barbizon" etablierten die Freilicht- respektive Pleinairmalerei und waren richtungsweisend für die Entwicklung des Realismus in der Kunst des 19. Jahrhunderts. Ihre Arbeitsweise in der freien Natur war von wesentlicher Bedeutung für die nachfolgende Generation der Impressionisten.
Die Wirkung, die von Barbizon ausging, hat über die Grenzen Frankreichs hinaus ihren Niederschlag in allen größeren europäischen Zentren der Landschaftsmalerei gefunden. Um die Jahrhundertmitte gelangten die Einflüsse des Pleinair auch nach Österreich und bildeten einen vorerst kaum beachteten Gegenpol zum konservativen Klima der akademischen Tradition. Das Werk August von Pettenkofens markierte diesbezüglich einen Anfang und öffnete den Weg für eine neue Generation von Landschaftsmalern, die Künstler des österreichischen Stimmungsrealismus.
Durch die "Schule von Barbizon" fühlten sich Emil Jakob Schindler, Eugen Jettel, Rudolf Ribarz, Robert Russ und Tina Blau in ihrer Hinwendung zur Freilichtmalerei bestätigt, für Theodor von Hörmann war es die einzig akzeptable Form einer künstlerischen Auseinandersetzung mit der Natur.
Auch wenn die Werke der Österreicher in den Reihen der (akademischen) Kollegen und Kritiker vorerst auf harte Ablehnung stießen, erfreuten sie sich beim Publikum zunehmender Beliebtheit.
Auf den Errungenschaften der "Schule von Barbizon" aufbauend, wurde der Stimmungsrealismus über mehrere Generationen selbst vorbildhaft für die Landschaftsmalerei in Österreich.
In Wien und Niederösterreich war es der Schindler-Kreis mit Carl Moll, Olga Wisinger-Florian und Marie Egner, sowie Hugo Darnaut, die das Erbe des Stimmungsrealismus bis ins 20. Jahrhundert weiterführten und eine Reihe von jüngeren Künstlern prägten.

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