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Gerhart Frankl

Gerhart Frankl
Wien 1901 - 1965
Stadtansicht, 1924
Öl/Ktn, 53 x 41 cm, monogr. GF

Literatur: Vollmer: Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jhdts, Tietze: G.F. Wien 1930, Ausstellungs-Katalog: Gerhart Frankl. 1901-1965, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2000, Julian Sofaer: Gerhart Frankl, London 1996, Novotny: Gerhart Frankl, Salzburg 1973, Ausstellungs-Katalog: Gerhart Frankl, Der Maler, Kärntner Landesgalerie 1991, Edwin Lachnit: Ringen mit dem Engel, Wien 1998, Werksverzeichnis: Neue Galerie der Stadt Linz, Leopold: Meisterwerke aus dem Leopold Museum, Wien 2001, Fuchs: Die österreichischen Maler des 20. Jhdts,

Nach einem kurzen Chemiestudium wandte sich Gerhart Frankl ganz der Malerei zu. Begeistert von den Bildern des Nötscher Kreises in Kärnten, verbrachte er dort als Schüler von Anton Kolig die Sommer 1920 und 1921. Daneben beschäftigte er sich intensiv mit der Kunst der Alten Meister und versteht es, die unterschiedlichen Einflüsse in seine eigene Bildsprache zu übersetzen. In seiner Auseinandersetzung der Farbe und dem Raumgefüge wird ihm Paul Cezanne zum Vorbild. Seine Studienreisen führten ihn nach Paris, Südfrankreich, Nordafrika, Deutschland und Holland. 1938 musste er nach Englang emigrieren, seine Eltern starben im Konzentrationslager Theresienstadt. 1947 versuchte er wieder in Wien Fuß zu fassen, kehrte aber bereits eineinalb Jahre später nach London zurück. An den Universitäten von Cambridge und London arbeitete er als Lektor. Malerisch änderte er in diesen Jahren seine Bildkompositionen, in der farbigen Auflösung der Strukturen tastete er sich bis zur Grenze der Abstraktion vor. Als späte Anerkennung seiner Heimatstadt erhielt er 1963 den Preis der Stadt Wien.
Obwohl Gerhart Frankl Anton Koligs zeichnerische und malerische Ausdrucksform rezipierte, setzte er schon früh eigene Akzente in seinen Landschaftsarbeiten und Stilleben. Er bemühte sich um scharf gezeichnete Umrisslinien und um deren Verhältnis zur zweidimensionalen Bildebene. Er verbindet Koligs bewegten Pinselstrich, seine reiche Binnenstrukturen und unruhigen Schattierungen mit seiner eigenen Art und Weise der wohlüberlegten Bildkomposition und kühlen Farbwahl.  

    

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