SAMMLUNG
MAITZ
Jean Antoine Theodore Gudin
Jean Antoine Theodore Gudin
Paris 1802 - 1880 Boulogne sur Seine
Segelschiffe im Abendrot
Öl/Lwd, 25 x 32 cm, sign.
Literatur: Thieme-Becker: Die bildenden Künstler des 19. Jhdts, Bötticher: Malerwerke des 19. Jhdts, Meyers Lexikon (1890), Darmstaedter: Künstlerlexikon (1986), Benezit: Dictionnaire des peintres, Beraud: Baron Gudin, Souvenirs 1820-70, Bestandskatalog: Neue Pinakothek München
Gudin wurde 1817 Schüler von A.L.Girodet de Roncy Trioson an der Ecole des Beaux-Arts in Paris und geriet aber bald völlig in das Fahrwasser der Romantik und schloß sich eng dem Kreise um Gericault und Delacroix an. Bei seiner Erstausstellung im Salon 1822 erregten seine Marinen bereits Aufsehen. Mit erstaunlicher Produktionskraft hat Gudin allein in dem einen Jahrzehnt 1838/48 neunzig großer Marinestücke gemalt wovon sich an die sechzig im Museum zu Versailles befinden. Sie sind aus Studien hervorgegangen, die Gudin im Auftrage Louis Philippes schuf. Fast 6 Jahrzehnte lang (1822-1880) erschienen seine Bilder im Salon. Daneben beschickte er wiederholt die Royal Academy und das British Institute in London. 1841 war er im Auftrage Zar Nicolaus I. in Warschau und St. Petersburg tätig. Hier malte er für den Zaren 12 große Gemälde mit Ansichten der Haupthäfen Rußlands. 1837 wurde er auch zum Mitglied der Berliner Akademie ernannt.
Romantiker vom Scheitel bis zur Sohle, liebt er die Darstellung katastrophaler Ereignisse, deren Schauer er durch den Aufruhr der Elemente und seltsame Beleuchtungseffekte noch zu erhöhen sucht. Schiffsbrände, Schiffbrüche, Seekämpfe, Hafenbombardements, bleiche Mondschein-, dramatische Sonnenuntergangs-, zerrissene Sturm- und Gewitterstimmungen über dem Meer sind seine Lieblingsmotive. Neben der Marinemalerei hat Gudin auch das Landschaftsfach gepflegt. Zwei Jahrzehnte in ganz Europa bewundert, ist Gudin doch ebenso schnell auch in Vergessenheit geraten und hat seinen Ruhm lange überleben müssen. Gudin ist heute in einigen französischen Museen vertreten. Im Musee Eugene Boudin in Honfleur in der Normandie findet man ein "Schiff in Flammen".