SAMMLUNG
MAITZ
Rosa Bonheur
Rosa Bonheur
Bordeaux 1822 - 1899 By (Fontainebleau)
Ochsenstudie
Öl/Ktn, 21 x 34 cm, sign.
Literatur: Thieme-Becker: Die bildenden Künstler des 19. Jhdt, Nicoidski: Die großen Malerinnen, Haberlik/Mazzoni: 50 Klassiker Künstlerinnen, Stanton: Rosa Bonheur, ein Lebensbild (1914), Darmstaedter: Künstlerlexikon (1986), Führer: Musee d'Orsay Paris, Guide: The Metropolitan Museum of Art, New York
Rosa Bonheur war als ältestes von vier Kindern des französischen Landschaftsmalers Raymond Bonheur geboren und erhielt ab 1835 ihren ersten Unterricht auch von ihrem Vater. Sie ging in den Louvre und kopierte Werke, unter anderem von Nicolas Poussin, Salvator Rosa und Paulus Potter. Von Anfang an interessierte sie sich am meisten für die Darstellung von Tieren. 1841 war sie erstmals mit zwei Bildern im Pariser Salon, der großen jährlich stattfindenden Kunstausstellung vertreten. Seitdem stellte sie regelmäßig dort aus. Für ihre Studien hielt sich Rosa Bonheur Tiere im Atelier. Sie machte Beobachtungen in Tiergärten und den umliegenden Wäldern und Bauernhöfen auf Pferdemärkten und Schlachthöfen. 1848 erhielt sie für die "Rinderherde in Cantal" ihre erste Auszeichnung. Im Jahr darauf brachte ihr das Bild "Landarbeit in Nievre" den Durchbruch auf dem französischen Kunstmarkt. Internationalen Ruhm erreichte sie 1853 mit dem Gemälde der "Pferdemarkt". Dieses Bild ließ sich die englische Königin Viktoria privat in Windsor Castle vorführen. Es wurde später vom "Eisenbahnkönig" Cornelius Vanderbilt erworben und dem neugegründeten Metropolitan Museum of Art in New York gestiftet. Ein weiteres Hauptwerk dieser Frühzeit ist das mit der goldenen Medaille im Salon 1855 ausgezeichnete Werk "Heuernte in der Auvergne", eine prächtig lebensvoll gemalte Heuernte mit Ochsenwagen im Vordergrunde einer weiten Ebene. Heute im Besitz des Musee d'Orsay in Paris. Fleißig und mit unglaublicher Disziplin kam Rosa den Wünschen ihrer neuen Klientel in England und Amerika nach: Sie produzierte vor allem Tierportraits - die großen, komplexen Kompositionen gehörten der Vergangenheit an. Bald wurde ihr Atelier so überrannt, daß sie aus der Stadt flüchtete und sich am Randes des Waldes von Fontainebleau zusammen mit ihrer Freundin ein kleines Schloss kaufte und sich dort einen privaten Zoo hielt. Kaiserin Eugenie persönlich überbrachte der gefeierten Künstlerin das Kreuz der Ehrenlegion. Noch nie zuvor hatte eine Frau diese Auszeichnung erhalten. Dreißig Jahre später erhielt Rosa Bonheur nach zahleichen internationalen Auszeichnungen auch das Offizierskreuz der Ehrenlegion. Als Buffalo Bill mit seiner Wildwest Show zur Pariser Weltaustellung 1889 anreiste und seine Zelte vor dem Ausstellungsgelände aufschlug, war Rosa Bonheur zur Stelle. Die siebenundsechzigjährige zeichnete und malte die Bisons und Mustangs, die Indianer und Cowboys. Von Buffalo Bill fertigte sie ein Starportrait hoch zu Ross. Neben Paris gibt es mehrere französische Städte, die der Künstlerin Straßennamem gewidmet haben.