SAMMLUNG
MAITZ
Claus Meyer
Claus Meyer
Linden/Hannover 1856 - 1919 Düsseldorf
Der Leser, 1884, Öl/Holz, 44 x 33 cm, sign.
Die Urkunde, Öl/Lwd, 47 x 37 cm, sign.
Literatur: Thieme Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 19. Jahrhundert, Bötticher: Malerwerke des 19. Jahrhundert, Pecht: Geschichte der Münchner Kunst (1888), Meyers Konversationslexikon (1890), Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst (1902), Jansa: Deutsche bildende Künstler (1912), Schäfer: Bildhauer und Maler in den Ländern am Rhein (1913), Weltklasse: Die Düsseldorfer Malerschule 1819-1918, Reiner Meyer: Die Reklamekunst der Keksfabrik Bahlsen in Hannover, Dissertation, Münster 1999
Claus Meyer war Schüler von August von Kreling in Nürnberg danach von Alexander Wagner und Ludwig Löfftz an der Münchner Kunstakademie. Seine Vorbilder waren die Meister des altniederländischen Genres vor allem Pieter de Hooch und Jan Vermeer. Es folgten Studienreisen nach Holland und Belgien, stets bemüht, in seinen Darstellungen mit dem äusseren Reiz seiner Vorbilder psychologische Vertiefung zu verbinden. 1890 wurde er von München an die Kunstschule Karlsruhe als Nachfolger Karl Heinrich Hoffs berufen. 1895 von Karlsruhe an die Düsseldorfer Akademie als Nachfolger Wilhelm Sohns. Seine solide Malweise, die virtuose Beherrschung der Technik der Münchner Schule und die Verwendung ihres beliebten Motivenschatzes verschafften Meyer in Düsseldorf schnell Anerkennung und Popularität. Unwandelbares Festhalten an dem einmal gewählten Stoffgebiet und seiner an den alten Niederländern geschulten subtilen Kabinettmalerei. Claus Meyer ist seit 1886 Ehrenmitglied der Münchner und seit 1888 ordentliches Mitglied der Berliner Akademie. In der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe befindet sich sein Werk "Kleinkinderschule in Holland". Das hier vorliegende Gemälde "Der Leser" ist bei Bötticher mit dem ehemaligen Eigentümervermerk: "C.F.W.Meister" verzeichnet. Carl Friedrich Wilhelm Meister legte mit seinem Unternehmen die Grundlagen für den einst weltgrößten Chemiekonzern Hoechst.
Das vorliegende Werk "Die Urkunde" ist ebenso bei Bötticher verzeichnet und wurde 1891 vom Schlesischen Museum Breslau erworben. Das Bild befand sich auf der Jahresausstellung München 1889 sowie auf der internationalen Ausstellung Berlin 1891. Im Jahre 1907 schuf Claus Meyer Reklamemotive für die Keksfabrik Bahlsen.